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EIN REFUGIUM FÜR MALER



So vielseitig wie sich die bahamesische Inselwelt präsentiert, so abwechslungsreich ist auch die Kultur des Landes. Hier haben die verschiedensten Menschen und Völker ihre Spuren hinterlassen: Indianer, Piraten, Puritaner, afrikanische Sklaven, englische Plantagenbesitzer sowie chinesische, syrische und griechische Immigranten prägten die kulturelle Entwicklung des 700-Insel-Staats.

In New Plymouth/Abaco zeigt das Albert Lowe Museum Überreste aus der Ära der Lucaya-Indianer ebenso wie Relikte aus der Loyalistenzeit und vermittelt somit einen interessanten Einblick in die Historie der Bahamas. Das Pompey Museum of Slavery and Emancipation in Nassau erinnert an die Sklaverei und deren Abschaffung im Jahr 1833. Wohl einzigartig in der Welt dürfte das Museum Pirates of Nassau sein, das historisch getreu die dramatische Vergangenheit der Piraterie interaktiv darstellt.

Zahlreiche einheimische, auch international renommierte Maler setzen sich individuell mit der Geschichte und Kultur des Landes auseinander. Die farbenfrohen und intensiven Malereien des mittlerweile über 80-jährigen Malers Amos Ferguson fanden besonders in den achtziger Jahren große Beachtung in den USA und Europa. Im oberen Stockwerk des Pompey Museums in Nassau können seine Bilder jeden Tag bewundert werden.

Der Künstler Alton Lowe, Nachfahre britischer Loyalisten, präsentiert seine ausdrucksvollen Werke mehrmals jährlich der Öffentlichkeit. Als großer Kunstförderer gründete er 1976 das nach ihm benannte Museum und einige Jahre später setzte er den Loyalisten mit dem "Loyalist Memorial Sculpture Garden" in seinem Heimatort New Plymouth auf Abaco ein Denkmal.
Das außergewöhnliche Künstlerteam Burnside - Beadle - Burnside, bestehend aus den Brüdern Stan und Jackson Burnside sowie John Beadle, bringt im Kollektiv die wilde Farbenpracht des Junkanoo, des bahamesischen Karnevals, auf Papier bzw. auf die Leinwand. Der renommierte Architekt Jackson Burnside und der Künstler John Beadle sind auch die Gründer der Doongalik-Studios in Nassau, wo einheimische Künstler gefördert werden. Zudem haben sie sich zum Ziel gesetzt, Junkanoo als eigenständige, schwarze Kultur der Bahamas bekannt zu machen und diese in Architektur und Design zu integrieren. Festival Place, das soeben eröffnete Besucherzentrum am Kreuzfahrthafen von Nassau, bietet dafür ein schönes Beispiel.

Auch die Ursprünge der einheimischen Musik liegen in der afrikanischen Heimat der ehemaligen Sklaven. Typisch bahamesisch ist der Goombay. Dieser Begriff steht einerseits in der Bantu-Sprache für Rhythmus und andererseits für die mit Ziegenhaut bespannte Trommel, die den ganz eigenen rollenden Rhythmus erzeugt. Sogenannte Rake 'n Scrape Bands haben Goombay seit der Sklavenzeit gespielt. Zu den typischen Instrumenten gehören die Ziegenhaut-Trommel, eine Säge, über die mit einer Metallfeile gekratzt wird (rake 'n scrape!), Rhythmusstöcke und eine Bassgeige, selbst gefertigt aus einem Waschzuber, einer Kordel und einem Stock.

Heute spielen teilweise auch Saxophone, elektrische Gitarren und andere Instrumente mit, doch der Rhythmus hat sich nicht verändert. Auf Cat Island messen sich jedes Jahr die besten Rake 'n Scrape Bands der Bahamas. Bei den Junkanoo-Paraden gibt Goombay den Takt an für das "rushing". Dies ist kein Tanz, sondern eher ein Marschieren: zwei Schritte vor, ein Schritt zurück. Goombay-Elemente setzt auch die bekannteste einheimische Popgruppe bei ihren Liedern ein: die Bahamen, die mit ihrem Song "Who let the dogs out" im Jahr 2001 einen Grammy Award gewannen. Mehr zu Kultur und Geschichte der Bahamas auf www.bahamas.de

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13.2000 Veröffentlichung unter Quellenangabe gegen Beleg.

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