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Spaniens Touristenorte werben um Gäste mit Niveau


Das Schloß-Casino Peralada an der spanisch-französischen Grenze zählt zu den bekanntesten Kulturstätten Kataloniens, auf nebenstehendem Foto die Schloßherrin Suquet (links) mit einer Freundin.

Nicht nur auf Mallorca, auch auf dem Festland der Iberischen Halbinsel haben die Einheimischen den penetranten Massentourismus längst satt. Grölende, exzessiv saufende und auf andere Weise sich niederen Instinkten hingebende Touristen will man nicht mehr haben. Auch wenn gerade sie in früheren Jahren die Haupteinnahmequelle darstellten. Vielerorts, von der Costa del Sol bis hin zur Costa Brava, werden Konzepte entwickelt und mit mehr oder weniger Erfolg umgesetzt, niveauvolle und zahlungskräftige Individualtouristen für sich zu gewinnen. An der bisherigen "Bustouristik-Küste" Costa Brava sind beispielsweise die Küstenorte Rosas und Lloret de Mar überaus intensiv bemüht, die Voraussetzungen hierfür zu schaffen.

Die Region um das an der größten Bucht des Mittelmeeres gelegene Rosas und Ampuriabrava, wird auch in diesem Sommer wieder von über einer halben Million Touristen heimgesucht. Und mitten in diesem Touristenchaos gehen die umfangreichen Bauarbeiten der Zufahrts- und Umgehungsstrassen, des Strandpaseo und des neuen Jachthafens, sowie zahlreicher kleinerer Verschönerungsmaßnahmen unbeirrt weiter. Natürlich glaubt niemand daran, hier nun aus Rosas ein Marbella machen zu können. Dennoch hat die Region auf kulturellem, restaurativem und sportivem Sektor inzwischen einiges zu bieten.

Festzustellen ist: Das idyllische Schloss-Casino Peralada mit seinem "ballet-lastigen" Kulturangebot wird überwiegend von Katalanen selbst wahrgenommen. Das mag auch daran liegen, dass der internationale Charakter-mit Weltstars wie seinerzeit z.B. Liza Minnelli, Placido Domingo, Jerry Lewis, Rudolf Nurejew, Paul Anka, Julio Iglesias im Laufe des letzten Jahrzehnts "etwas abhanden gekommen" ist. Da tat es wohl, in diesem Sommer auch einmal eine Louis-Armstrong-Remember-Night mit einem überragenden Armstrong-Double zu erleben.

Schade auch, dass die wunderschöne Schlossgarten-Atmosphäre beim abendlichen feudal dekorierten Nachtbuffet durch ein Essensangebot getrübt wird, das dem Anspruch internationaler Gäste nicht im entferntesten gerecht wird. Ähnlich die Situation im neuen sog. "Fünf-Sterne-Hotel" des Golfclubs Peralada, dessen Ehrenmitglied Kataloniens Ministerpräsident Jordi Pujol ist. Vielleicht werden die weit gereisten Schlossherren Suquet hier eines Tages regulierend eingreifen - das hoffen jedenfalls viele ihrer ausländischen Freunde.

Was die lukullische Seite der Region angeht, da bemüht sich inzwischen die Küche des Romantik-Hotels Vistabella und des "Gourmet-Tempels" El Pa Volador vor Figueras den Anschluss an das viel gerühmte El Bulli zu bekommen. Monate im voraus braucht man dafür glücklicherweise keine Platzreservierung - wie beim "König der Sterne" in der El Bulli-Bucht.



Jazzbandleader Jordi (Barcelona) - mit Instrument und
heiserer Stimme - der 2. Louis Armstrong.

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2002 Veröffentlichung unter Quellenangabe gegen Beleg.

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